(Teil 2) Lymphdrainage: Wenn der Körper sich erinnert – Wirkung, Ablauf & Nachklang der Lymphdrainage
- geak-heike
- 21. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Sanfte Bewegung für innere Regeneration
Lymphdrainage ist so viel mehr als nur eine Technik. Es ist ein echter Dialog zwischen Berührung und Gewebe, zwischen dem Atem und dem inneren Fluss. Wenn die Hände rhythmisch, ruhig und achtsam arbeiten, beginnt der Körper sich daran zu erinnern, wie sich Regeneration anfühlt
In dieser sanften Bewegung aktiviert sich das parasympathische Nervensystem - jenes System, das für Ruhe, Erholung und Verdauung steht. Der Puls verlangsamt sich, die Atmung wird tiefer, die Muskulatur lässt los. Ein Zustand, in dem Heilungs- und Regenerationsprozesse überhaupt erst möglich werden.
Was während der Behandlung geschieht.
Die Behandlung beginnt immer dort, wo der Körper Abflussräume öffnen kann – meist am Hals und in den Schlüsselbeingruben. Über sanfte Dehnungsreize werden die Lymphbahnen aktiviert, die Lymphknoten stimuliert und der Fluss in Gang gesetzt.
Die vier Grundgriffe – Drehgriff, Pumpgriff, Schöpfgriff und stehender Kreis – wirken wie eine rhythmische Welle, die das Gewebe bewegt, ohne Druck, ohne Schmerz.
Das Ergebnis: Leichtigkeit, Entspannung und ein Gefühl von innerer Weite.
Viele Patient:innen berichten, dass sie während der Behandlung in eine tiefe Ruhe sinken – ähnlich wie in einer Meditation. Der Körper reagiert mit Entlastung, besserer Durchströmung und einem klareren Körpergefühl.
Was danach im Körper passiert
Nach der Lymphdrainage arbeitet der Körper weiter.Die Lymphflüssigkeit wird über die Venen abtransportiert, Stoffwechselprodukte ausgeschwemmt, das Immunsystem reguliert sich.
Es kann zu Müdigkeit kommen – ein Zeichen dafür, dass der Körper in die Verarbeitung geht. Mit viel Wasser, Ruhe und bewusster Atmung kann dieser Prozess wunderbar unterstützt werden.
Verhalten nach der Behandlung
Um den Behandlungserfolg zu fördern:
🫖 Trinken Sie ausreichend Wasser – das hilft, gelöste Stoffe auszuscheiden.
🧘 Vermeiden Sie intensiven Sport direkt danach.
🧦 Kompressionsstrümpfe oder Bandagen können den Abfluss unterstützen.
🥗 Leichte, salzarme Ernährung begünstigt die Entstauung.
🌸 Gönnen Sie sich Ruhe. Ihr System reguliert gerade auf tiefen Ebenen.
„In der Lymphdrainage begegnen sich manuelle Technik und achtsame Wahrnehmung – für einen Körper, der wieder ins Gleichgewicht findet.“
Lymphdrainage in der Schwangerschaft – Leichtigkeit für zwei
In der Schwangerschaft kann Lymphdrainage wahre Wunder wirken: Sie kann helfen, Schwellungen, schwere Beine und Spannungsgefühle zu lindern - und dass ganz ohne Medikamente.
Wenn man sie ab dem 4. Monat anwendet, fördert sie die Lymphzirklation und unterstützt die venöse Rückführung. Dabei wird immer auf sanfte Griffe geachtet, besonders an den Beinen, Armen und im Rücken. Der Bauch bleibt dabei natürlich unberührt.
Das Ergebnis? Erleichterung, Entspannung und ein Gefühl von Stabilität.
Wann Lymphdrainage nicht angewendet werden sollte
Es gibt Situationen, in denen Lymphdrainage nicht durchgeführt werden darf.
Absolute Kontraindikationen:
Akute Infektionen mit Fieber
Thrombosen und Embolien
Dekompensierte Herzinsuffizienz
Unbehandelte Tumorerkrankungen
Relative Kontraindikationen:
Chronische, nicht akute Entzündungen
Hautprobleme oder Ekzeme
Schwangerschaft im Bauchbereich
Schilddrüsenfunktionsstörungen (nur nach ärztlicher Absprache)
Die Entscheidung trifft immer der oder die behandelnde Ärzt:in oder Therapeut:in.
Fachliche Quellen & Studien
Lymphdrainage ist eine Achtsamkeit in Bewegung – eine Einladung an den Körper, seinen eigenen Rhythmus wiederzufinden.
Sie entlastet, beruhigt und stärkt – und schafft Raum für das, was wesentlich ist:
Selbstregulation, Klarheit und Leichtigkeit.
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Ihre Heike Müller-Kamlade und Team, Zentrum Gesundes Sein
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